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E-Gitarren kaufen – dein ultimativer Guide!
Suchst du Tipps zum Kauf von E-Gitarren? Bei so vielen Optionen da draußen helfen wir dir, die Vor- und Nachteile zu verstehen.
Brauchst du Tipps zum Kauf von E-Gitarren? Wir helfen dir weiter.
Wenn du angehender E-Gitarrist bist, kann die Wahl deiner ersten Gitarre ganz schön überwältigend sein. Bei so vielen Optionen verliert man schnell den Überblick und weiß nicht, wo man anfangen soll.
Es gibt viele Faktoren, die beim Kauf einer E-Gitarre eine Rolle spielen, wie zum Beispiel die Bespielbarkeit, der Klang und der Komfort einer Gitarre. Gehen wir sie der Reihe nach durch, damit du eine informierte Entscheidung treffen kannst.
Teile einer Gitarre
Bevor wir loslegen, ist es wichtig, dass du dich mit den verschiedenen Teilen einer Gitarre und ihren Funktionen vertraut machst. Das hilft dir nicht nur beim Kauf, sondern auch langfristig, falls du ein bestimmtes Teil modifizieren oder reparieren musst.
Zuerst haben wir den Korpus. Das ist der schwerste Teil der Gitarre, in dem das meiste Holz steckt. Am Korpus findest du die verschiedenen Klang- und Lautstärkeregler sowie die Brücke, die die Saiten an ihrem Platz hält. Die Tonabnehmer, die sich ebenfalls am Korpus befinden, sind Magnete, die der Gitarre helfen, ihre Schwingungen in Klang umzuwandeln.
Der Hals ist der Teil, an dem du die Gitarre normalerweise hältst. Auf der Vorderseite des Halses findest du das Griffbrett, auf dem du die Saiten herunterdrücken kannst, um ihre Tonhöhe zu verändern.
Zum Schluss gibt es noch die Kopfplatte, auf der sich die Stimmmechaniken befinden.
Jetzt, wo du die Grundlagen der Anatomie einer E-Gitarre kennst, schauen wir uns die einzelnen Komponenten genauer an und wie sie deine Kaufentscheidung beim Kauf einer E-Gitarre beeinflussen können.

Tonhölzer
Die Holzart, die beim Bau einer Gitarre verwendet wird, macht einen großen Unterschied im Klang. Bestimmte Hölzer sorgen für einen wärmeren Klangcharakter, während andere das Sustain, die Höhen usw. verstärken. Aufgrund ihres Einflusses auf die Klangqualität werden diese Hölzer als Tonhölzer bezeichnet. Schauen wir uns einige gängige Tonhölzer an, die in den verschiedenen Teilen einer Gitarre verwendet werden und wie sie den Klang beeinflussen.
Korpus-Holz
Mahagoni
Mahagoni ist eines der beliebtesten Tonhölzer überhaupt. Es hat einen warmen Klangcharakter, der es perfekt für Blues, Rock und sogar Metal macht.

Erle
Erle ist sehr ausgewogen und betont keine bestimmten Frequenzen besonders. Die Tiefen, Mitten und Höhen sind alle gleichmäßig vorhanden, was dieses Holz zur perfekten Wahl für alle macht, die viele verschiedene Musikstile spielen.

Esche
Ein weiteres sehr ausgewogenes Tonholz, das ähnlich wie Erle klingt. Esche klingt etwas weicher, aber der Hauptunterschied liegt im Aussehen und der Optik.

Ahorn
Ahorn klingt hell und bringt Glanz in die Höhen. Deshalb wird Ahorn oft mit einer anderen Holzart kombiniert, um die Höhen auszugleichen.

Linde
Warm mit betonten Mitten. Linde ist sehr günstig und wird daher oft mit preiswerteren Gitarren in Verbindung gebracht, klingt aber trotzdem richtig gut. Mehr Infos findest du in diesem Artikel!

Griffbrettholz
Die Holzart des Gitarrenkorpus ist nur ein Teil der Gleichung. Auch das Griffbrettholz trägt zum Spielgefühl und zur Bespielbarkeit einer E-Gitarre bei und beeinflusst klangliche Eigenschaften wie Wärme und Sustain.
Palisander
Palisander ist eines der häufigsten Griffbretthölzer und kann dem Klang einer Gitarre Wärme verleihen. Dadurch eignet es sich super, um eine Gitarre abzumildern, die sonst zu hell klingen würde. Es fühlt sich weich an den Fingern an, ist aber trotzdem robust genug für intensiven Einsatz. Perfekt für alle, die einen dunklen Klangcharakter suchen.

Ahorn
Im Gegensatz zu Palisander bringt Ahorn tatsächlich etwas mehr Höhen in deinen Sound und sorgt für zusätzlichen Glanz im oberen Frequenzbereich. Das macht Ahorn zur perfekten Wahl für Gitarristen, die Genres spielen, in denen mehr Twang und Pop gefragt sind, wie Funk und Country.

Ebenholz
Ebenholz ist nicht so verbreitet wie Palisander- oder Ahorn-Griffbretter, wird aber mit der Zeit immer beliebter. Das liegt unter anderem an den strengeren Einfuhrbestimmungen für Palisander in den letzten Jahren.

Ebenholz-Griffbretter sind meist komplett schwarz und haben dadurch einen markanten Look. Klanglich ist Ebenholz hell, behält aber einen sehr klaren Mittenbereich. Es klingt also heller als Palisander, aber nicht ganz so hell wie Ahorn. Das macht es zur perfekten Mitte für alle, die keinen extrem warmen oder extrem hellen Sound suchen. Ebenholz ist außerdem besonders bei Metal-Gitarristen beliebt.
Hals-Holz
Der Hals ist einer der wichtigsten Aspekte, die du beim Kauf einer E-Gitarre beachten solltest. Deine linke Hand liegt beim Spielen immer um den Hals. Deshalb ist es entscheidend, dass du einen Hals wählst, der sich für dich bequem und natürlich anfühlt.
Wie beim Griffbrett und Korpus kann auch die Wahl des Holzes für den Gitarrenhals den Gesamtklang und das Spielgefühl beeinflussen. Viele Gitarren verwenden zwar das gleiche Holz für Hals und Griffbrett, aber das ist nicht immer so. Es ist zum Beispiel nicht ungewöhnlich, eine Gitarre mit Palisanderhals und Ahorn-Griffbrett oder umgekehrt zu finden.

Palisander
Genau wie beim Griffbrett sorgt ein Palisanderhals dafür, dass die Höhen deiner Gitarre abgerundet werden, was zu einem wärmeren Ton führt.
Mahagoni
Mit seiner offenen Maserung und natürlichen Optik hat Mahagoni eine besondere Haptik, die für einen sehr weichen Klang sorgt.

Ahorn
Ahorn wird wegen seines hellen Tons und langen Sustains häufig als Hals-Holz bei Stratocaster-Typen verwendet.
Arten von Gitarrenhälsen
Nicht nur das Holz beeinflusst, wie ein Gitarrenhals klingt. Es gibt drei Haupttypen von Hälsen: Bolt-On, Set und Neck-Through. Jeder hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die wir hier besprechen.
Bolt-On-Hälse
Obwohl Bolt-On-Hälse von vielen Gitarristen oft als die günstigste und qualitativ schlechteste Halsart angesehen werden, haben sie trotzdem ihre Daseinsberechtigung. Einer der größten Vorteile von Bolt-On-Hälsen ist, dass sie einfach herzustellen sind, was die Kosten senkt. Das liegt daran, dass es viel einfacher ist, Korpus und Hals separat zu fertigen und sie dann zusammenzuschrauben.

Bolt-On-Hälse klingen oft "twangiger", weshalb sie häufig bei Fender Stratocasters verwendet werden. Sie lassen sich auch sehr leicht austauschen oder reparieren, da du den Hals einfach abnehmen kannst, ohne den Rest der Gitarre zu beeinflussen. Ein Nachteil eines Bolt-On-Halses ist, dass durch den kleinen Spalt zwischen Hals und Korpus (weil er ja angeschraubt ist) etwas Tonübertragung verloren gehen kann.
Set-Hälse
Set-Hälse werden mit einer Schwalbenschwanzverbindung an den Korpus einer Gitarre geleimt. Das macht sie einfacher herzustellen als Neck-Through-Designs, aber nicht so einfach wie Bolt-On-Hälse. Dadurch entsteht ein engerer Abschluss und somit ein vollerer Klang. Allerdings wollen nicht alle Gitarristen einen so warmen Ton, manche bevorzugen tatsächlich einen Bolt-On. Da Klang Geschmackssache ist, ist es wichtig, dass du herausfindest, was dir wichtig ist, statt nur auf Trends oder Beliebtheit zu achten.

Ein großer Nachteil eines Set-Necks ist, dass er sehr schwer zu reparieren und fast unmöglich zu modifizieren ist. Wenn du also eine Gitarre mit Set-Neck in Betracht ziehst, achte darauf, dass dir der Hals wirklich gefällt!
Neck-Through
Neck-Through-Gitarren sind seltener als Bolt-On- oder Set-Neck-Modelle und gelten als die hochwertigste Halsart. Bei Neck-Through-Gitarren bestehen Hals und Mittelteil des Korpus aus einem Stück Holz, sodass der Hals über die gesamte Länge der Gitarre verläuft und nicht verschraubt oder verleimt werden muss. Das sorgt auch für maximale Stabilität und Haltbarkeit.

Bei Neck-Through-Designs ist der Hals so geformt, dass du viel besseren Zugang zu den hohen Bünden hast. Wenn du viel solierst, bietet dir eine Neck-Through-Gitarre ultimativen Komfort und Spielbarkeit. Leider lassen sich Neck-Through-Gitarren nicht austauschen und sind auch die teuersten. Entgegen der landläufigen Meinung bieten sie auch nicht mehr Sustain als andere Halsarten. Tatsächlich wurde immer wieder gezeigt, dass Bolt-On-Hälse das meiste Sustain liefern. Der Komfort einer Neck-Through-Gitarre bleibt aber unerreicht – und für viele Gitarristen ist das den Preis wert.
Halsprofil
Gitarrenhälse gibt es in verschiedenen Formen und Größen, und jedes Halsprofil fühlt sich in der Hand anders an.
Das Halsprofil wird meist durch Buchstaben angegeben, wobei der Buchstabe beschreibt, wie der Hals im Querschnitt aussieht.
Die beliebtesten Halsformen sind C, D, U und V.

U-förmige Hälse
U-förmige Hälse sind dick und wuchtig und werden oft als Baseballschläger-Hälse bezeichnet. Sie fühlen sich auch sehr tief an und werden von Rhythmusgitarristen wegen ihres Komforts beim Akkordspiel geschätzt. Ein weiterer Vorteil eines dickeren Halses ist der wärmere Klang, der durch das zusätzliche Holz entsteht.
C-förmige Hälse
C-förmige Hälse sind auf modernen Gitarren sehr beliebt, da sie flach und ziemlich bequem zu spielen sind. Weil sie recht dünn sind, lassen sich schnelle Soli leichter darauf spielen. Allerdings sind sie weniger robust als dickere Halsformen und brauchen eventuell mehr Pflege.
D-förmige Hälse
D-förmige Hälse ähneln in Aussehen und Spielgefühl den C-förmigen Hälsen, haben aber flachere Kanten. Das ist ein weiterer großartiger Hals-Typ für Lead-Gitarristen.
V-förmige Hälse
V-förmige Hälse haben ein ganz eigenes Spielgefühl und sind super für Gitarristen, die viel am Hals entlang gleiten oder gerne den Daumen um den Hals legen. Es gibt sie als harte und weiche Variante, wobei die weiche V-Form eine rundere Mittelkurve hat. Dieses Halsprofil ist definitiv Geschmackssache – probier es also unbedingt aus, bevor du dich entscheidest!
Mensur
Die Mensur einer Gitarre bezeichnet den Abstand zwischen Steg und Sattel. Anders gesagt: Sie gibt an, wie viel von der Saite beim Spielen frei schwingen kann. Gitarren gibt es mit verschiedenen Mensuren, am häufigsten sind 24,75" und 25,5".

Längere Mensuren führen zu mehr Abstand zwischen den Bünden. Manche Gitarristen bevorzugen kürzere Mensuren wegen des kompakteren Gefühls, andere mögen längere, weil sie weniger beengt sind.
Die Mensurlänge beeinflusst auch die Saitenspannung. Je länger die Mensur, desto höher die Spannung der Saiten. Gitarren mit kürzerer Mensur sind theoretisch leichter zu spielen. Du brauchst weniger Kraft, um die Saiten zu benden
Auch wenn die Mensurlänge den Klang nicht so stark beeinflusst wie Holz oder Tonabnehmer, macht sie einen feinen Unterschied. Gitarren mit kurzer Mensur klingen voller durch die geringere Spannung, während längere Mensuren klarere, brillantere Töne erzeugen.
Die Mensurlänge beeinflusst den Klang zwar nicht so stark wie Holz oder Tonabnehmer, macht aber einen feinen Unterschied. Kürzere Mensuren klingen voller durch die geringere Spannung, während längere Mensuren klarere, brillantere Töne liefern.
Tonabnehmer
Tonabnehmer werden oft als wichtigster Teil des Gitarrensounds bezeichnet und sind tatsächlich ein riesiger Faktor beim Kauf einer E-Gitarre. Sie sind dafür verantwortlich, die Schwingungen deiner Saiten aufzunehmen und in ein elektrisches Signal umzuwandeln, das dann an den Verstärker weitergegeben wird. Das macht sie zu einem entscheidenden Faktor für den Klang deiner Gitarre.
Single-Coil-Tonabnehmer
Bekannt geworden durch die Fender Stratocaster, bestehen diese Tonabnehmer aus Magneten, die mit einer einzigen Drahtspule umwickelt sind – daher der Name. Single-Coil-Tonabnehmer liefern meist einen klaren, detailreichen und brillanten Sound. Ihr charakteristischer Twang ist bei vielen Blues-, Country- und Pop-Gitarristen beliebt. Ein Nachteil von Single Coils ist, dass sie oft viel elektrische Störgeräusche aufnehmen, was zu einem hörbaren Hintergrundrauschen führt. Dieses Rauschen nervt manche, andere lieben es wegen seines Vintage-Charakters.

Humbucker-Tonabnehmer
Im Gegensatz zu Single-Coil-Tonabnehmern sind Humbucker doppelt gewickelt, wobei die beiden Spulen in entgegengesetzte Richtungen gewickelt sind. Dadurch wird das Hintergrundbrummen ausgelöscht. Humbucker klingen satter und wärmer als Single-Coil-Tonabnehmer und sind besonders beliebt in Musikrichtungen wie Rock und Metal.

P90-Tonabnehmer
P90-Tonabnehmer sind eine besondere Art von Single-Coil-Tonabnehmern mit höherem Output. Dadurch klingen sie druckvoller und eignen sich besser für rauere Musikstile wie Punkrock. Sie sind ein guter Mittelweg zwischen Single Coils und Humbuckern.
Pickup-Konfigurationen
Die meisten Gitarren haben einen Hals-Pickup, einen Steg-Pickup und manchmal sogar einen mittleren Pickup. So kannst du zwischen den Pickups wechseln und bekommst eine größere Auswahl an Sounds. Manche Gitarren haben zum Beispiel zwei Humbucker und eine Single Coil in der Mitte (auch HSH genannt – Humbucker, Single Coil, Humbucker). Probier verschiedene Konfigurationen aus, um die beste für dich zu finden. Wenn du gerade erst anfängst oder einfach etwas Vielseitiges willst, das alle Musikstile abdeckt, ist eine Kombination aus Single Coils und Humbuckern eine sichere Wahl, zum Beispiel HSS oder HSH. Wenn du einen ganz bestimmten Sound willst und dir Vielseitigkeit nicht so wichtig ist, probier 3 Single Coils oder 2 Humbucker.

Aktive vs Passive Pickups
Alle drei oben genannten Pickup-Typen gibt es sowohl als aktive als auch als passive Varianten. Einfach gesagt: Aktive Pickups brauchen eine Stromquelle (in Form von Batterien), passive Pickups nicht. Aktive Pickups haben weniger Hintergrundrauschen und einen höheren Output, was super für High-Distortion-Sounds ist. Passive Pickups haben dagegen mehr Hintergrundrauschen, sind aber weniger „heiß“ und bieten einen größeren Dynamikumfang sowie angenehmere Cleansounds. Deshalb sind aktive Pickups so beliebt im Heavy Metal und anderen Genres mit stark verzerrten Gitarren. Denk daran: Bei aktiven Pickups musst du alle paar Monate (oder öfter, je nachdem wie viel du spielst und ob deine Gitarre immer eingesteckt ist) die Batterien wechseln.

Bridge-Typen
Oft von vielen Gitarristen übersehen, beeinflusst die Bridge die Zuverlässigkeit einer Gitarre, wie einfach du Saiten wechseln kannst und mehr. Es gibt viele verschiedene Arten von Gitarren-Bridges, aber im Grunde lassen sie sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Fixed und Floating.
Fixed Bridges
Fixed Bridges, oder Hardtails, sind fest verschraubt und haben Saitenreiter, auf denen die Saiten aufliegen. Sie bleiben an Ort und Stelle und bewegen sich nicht. Die Einfachheit von Fixed Bridges sorgt für wenig Wartung und extrem einfaches Saitenwechseln, selbst für unerfahrene Gitarristen. Durch ihre feste Bauweise bieten sie außerdem eine bessere Stimmstabilität beim Saitenziehen.

Floating Bridges
Floating Bridges haben einen Tremolohebel, auch Whammy Bar genannt. Damit kannst du die Tonhöhe einer Saite verändern, ohne sie zu biegen. Du kannst das Tremolo drücken, um die Tonhöhe zu senken, und den Hebel ziehen, um sie zu erhöhen. Einer der beliebtesten Floating-Bridge-Stile ist die Floyd Rose, die mit doppelt verriegelnden Tremolos ausgestattet ist.

Floating Bridges geben dir mehr kreative Möglichkeiten und eine weitere Ausdrucksform, sind aber anfälliger dafür, verstimmt zu werden (vor allem nach einem starken Saitenziehen) und schwieriger neu zu besaiten. Wenn du Anfänger bist, macht es mehr Sinn, zuerst eine Hardtail-Bridge zu wählen.
Weitere Dinge, die du beim Kauf einer E-Gitarre beachten solltest
22 vs. 24 Bünde
Auch wenn es Ausnahmen gibt, haben die meisten E-Gitarren entweder 22 oder 24 Bünde. Das klingt nach keinem großen Unterschied, beeinflusst aber auf Dauer deinen Spielstil. Mit 24 Bünden hast du zwei Halbtöne mehr Ausdrucksmöglichkeiten als bei einer 22-Bund-Gitarre – und noch mehr, wenn du die hohe E-Saite am 24. Bund ziehst. Deshalb bevorzugen viele Lead-Gitarristen Gitarren mit 24 Bünden.
Rhythmusgitarristen – oder Solisten, die nicht so weit oben auf dem Griffbrett spielen – bleiben dagegen meist bei 22 Bünden. Denn durch die 2 Bünde weniger sitzt der Hals-Tonabnehmer bei einer 22-Bund-Gitarre weiter weg von der Brücke. Das sorgt für einen wärmeren Klang.
6-saitige vs. 7-saitige vs. 8-saitige Gitarren
Die meisten Gitarren haben 6 Saiten – das ist Standard bei E-Gitarren. Durch den Aufstieg von härteren Genres wie Progressive Metal und Djent sind aber in den letzten Jahren auch Extended-Range-Gitarren immer beliebter geworden. 7- und 8-saitige Gitarren ermöglichen dir, viel tiefere Töne zu spielen als auf einer Standardgitarre. Dieser erweiterte Tonumfang ist besonders bei Breakdowns oder härteren Songteilen praktisch. Wenn du solche Musikstile spielen willst, solltest du über eine Extended-Range-Gitarre nachdenken. Wenn du aber eher bei Blues, Jazz, Pop und Rock bleibst, reicht eine 6-saitige Gitarre völlig aus – sie ist außerdem leichter und einfacher zu spielen.
Locking- vs. Non-Locking-Tuner
Manche Gitarren haben Locking-Tuner, die jede Saite mit einem Klemmmechanismus fixieren. Das sorgt für eine bessere Stimmstabilität, besonders bei Gitarren mit schwebender Brücke. Mit Locking-Tunern kannst du die Gitarre auch schneller neu besaiten, weil du weniger Saitenwicklungen brauchst. Locking-Tuner sind in der Herstellung teurer und deshalb bei Einsteiger-Gitarren seltener. Aber selbst wenn deine Wunschgitarre keine hat, kannst du später ganz einfach ein Set Locking-Tuner nachrüsten.
Jetzt hast du alle Infos, die du brauchst, um eine gut informierte Gitarrenauswahl zu treffen. Denk aber daran, dass die technischen Daten nicht alles sind – du solltest eine Gitarre auch immer persönlich ausprobieren, bevor du sie bestellst. Nachdem du deine Recherche gemacht und dich für eine Gitarre entschieden hast, die dich interessiert, geh am besten in den nächsten Musikladen und probier sie aus. Auch wenn eine Gitarre auf dem Papier perfekt aussieht, weißt du erst, ob sie zu dir passt, wenn du sie in der Hand hältst und ein, zwei Songs darauf spielst.
Wenn du Empfehlungen für bestimmte E-Gitarren suchst, schau dir bald unseren Artikel über die besten E-Gitarren für jeden Musikstil an. Oder lies mehr über die besten E-Gitarren unter 300 $, 500 $ und 2.000 $.

